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Peter Herreiner : Familienunternehmen trifft Beteiligungskapital

Familienunternehmen trifft Beteiligungskapital

Innovationskraft, Kontinuität, Langfristorientierung … die Stärken von Familienunternehmen sind hinreichend bekannt, aber auch ihre potenziellen Schwachpunkte. So bildet beispielsweise die Finanzierung oftmals einen Engpass, um erfolgversprechende Investitionen oder Zukunftsprojekte effizient umzusetzen. Regelmäßig nutzen Familienunternehmen neben eigenen Einlagen und Gewinnthesaurierung ausschließlich Fremdkapital in Form eines Bankkredits als Finanzierungsquelle.

Hierdurch beschränken sie sich selbst in ihren Entwicklungsmöglichkeiten. So stehen zur Finanzierung von größeren (Sprung-)Investitionen oder Innovationen mit etwas herausforderndem Chancen-/Risikoprofil nicht immer die notwendigen langfristigen Mittel zur Verfügung.

Steigende Akzeptanz für Beteiligungskapital

Beteiligungskapital als mögliche Finanzierungsoption hatte für Familienunternehmen lange Zeit nur eine Randbedeutung. Da gab es Vorbehalte und Widerstände: Beteiligungskapitalgeber würden die unternehmerische Entscheidungsfreiheit einschränken, unterschiedliche Unternehmenskulturen würden aufeinanderprallen oder Beteiligungskapitalgeber würden auf einen zu schnellen Exit drängen.

Mit den neuen Unternehmergenerationen ändert sich diese Einstellung zusehends. Das Wirtschaftsprüfungshaus PWC wollte es genau wissen und befragte vor einigen Jahren 310 (größere) Familienunternehmen. Rund 80 Prozent der befragten Unternehmen meinten, dass sie sich Beteiligungskapital in ihrem Unternehmen vorstellen könnten, wenn sie einen entsprechenden Kapitalbedarf hätten. Gleichzeitig war sich die Mehrheit der befragten Unternehmen sicher, dass mit Beteiligungskapital finanzierte Familienunternehmen in der Digitalisierung weiter voran sind oder überdurchschnittlich wachsen. Das deckt sich mit den Ergebnissen zahlreicher anderer Studien, zum Beispiel des Instituts für Mittelstandsforschung.

Flexibel einsetzbares Instrument

Größenordnung und Form von Beteiligungskapital lassen sich optimal den jeweiligen Notwendigkeiten und Gegebenheiten eines Familienunternehmens anpassen. So ist – im Sinne eines potenziellen „Starters“ – eine „schwache“ Beteiligungsvariante in Form von Mezzaninekapital, zum Beispiel eine stille Beteiligung, möglich: Das wirtschaftliche Eigenkapital wird gestärkt, ohne dass Gesellschaftsanteile abgegeben werden müssen. Die Unternehmen können im Umgang mit einem Investor dessen Potenzial und Added Value und die sich daraus ergebenden positiven Auswirkungen unmittelbar sehen. Wächst mit der Zeit das Vertrauen, so ist bei einem weiteren Investitionsbedarf, zum Beispiel für Produktentwicklung oder auch eine familienexterne Unternehmensnachfolge, eine direkte (Minderheits-)Beteiligung die möglicherweise adäquate, noch größere Handlungsspielräume eröffnende Weiterentwicklung der Zusammenarbeit.

Auf den richtigen Partner kommt es an

Eine solche Step-by-Step-Vorgehensweise ist nicht zwingend notwendig, aber für viele Familienunternehmen eine interessante Langfristoption. Um sich diese offen zu halten, ist die Wahl des passenden Beteiligungspartners von entscheidender Bedeutung; unterscheiden sich externe Eigenkapitalgeber in Zielsetzung und

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