MAAS+ROOS SIGNAGE

Es wurde Licht

Wie der mittelfränkische Leuchtmittelexperte Maas+Roos mit BayBG-Wachstumskapital nach einem Neustart zum Branchenführer wurde

Maas+Roos Signage GmbH ist ein international tätiger Hersteller von statischen und digitalen Beschilderungssystemen.

Von Einkaufszentren bis Luxusmarken – Lichtwerbung schafft Strahlkraft, die weltweit Aufmerksamkeit erregt. Doch hinter den beeindruckenden Leuchtschriften von IKEA, Rolex oder Porsche Carrera steckt nicht nur innovative Technik, sondern im Fall von Maas+Roos Signage auch Handwerkskunst und unternehmerischer Weitblick. Das Traditionsunternehmen aus Mittelfranken hat sich mit maßgeschneiderten Lichtwerbeanlagen vom Insolvenzfall zum globalen Qualitätsführer entwickelt – dank einer visionären Strategie und der Unterstützung durch die BayBG.

Die Ursprünge von Maas+Roos reichen mehr als 100 Jahre zurück. Die ursprünglichen Gründer stammen aus Skandinavien und unter seinem heutigen Namen ist der Lichtwerber seit 1959 im mittelfränkischen Hilpoltstein tätig. Zu günstigen Standortbedingungen produzierte die Firma in ihren Anfangsjahren in einer kleinen Werkstatt hauptsächlich Lichtwerbung für den skandinavischen Markt. Das Geschäft lief gut und in den 90er Jahren gelang der Firma ein großer Durchbruch: Maas+Roos erfindet das patentierte Produkt „LP-Flex“ („Light Profile Flexible“).

LP-Flex: Ein Produkt, das ein Zeichen setzte

Bis zu diesem Zeitpunkt wurden in der Lichtwerbung Leuchtstoff- und Neonröhren eingesetzt, mit denen es schwierig war, filigrane Logos oder Marken dazustellen. Mit LP-Flex konnten LEDs in eine große Acrylplatte individuell eingesetzt werden. Durch Ausleuchtung des Acryls war es plötzlich möglich jegliche filigrane Form eines Geschäftslogos präzise auszuleuchten und im Gegensatz zu den sperrigen Leuchtstoffröhren-Boxen einfach und kostengünstig in alle Welt zu transportieren. Gleichzeitig stellte Maas+Roos sicher, dass LP-Flex den technischen Richtlinien und elektronischen Bestimmungen in verschiedenen Ländern entspricht, was eine weltweite Lieferung in gleichbleibender Qualität ermöglicht. So konnte das Unternehmen den Siegeszug der LEDs in der Lichtwerbung einleiten.
Die Produktinnovation wurde zum internationalen Erfolg und machte Maas+Roos in den Folgejahren zum Qualitätsführer in der Lichtwerbebranche. Das Unternehmen expandierte weltweit und gründete Tochtergesellschaften und Produktionsstätten in Indien und Dubai. Vor 10 Jahren stieg eine Hamburger Investorengruppe bei Maas+Roos ein und das Unternehmen wuchs im Laufe zu einem Konzern mit über 500 Mitarbeitern heran. Doch dieser Erfolg hatte seine Tücken. Die neue, größere Struktur brachte Herausforderungen für das Management und im Laufe der Zeit kam es zu gravierenden Differenzen. Die Folgen der Coronapandemie taten ihr Übriges und führten letztendlich zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Strategische Neuausrichtung: Großanlagen und das Luxussegment

Die langjährigen Vorstandsmitglieder von Maas+Roos, Alexander von der Grün und Sebastian Gemählich, bewiesen in dieser Situation unternehmerischen Mut und Weitsicht: Sie entschieden gemeinsam, den fränkischen Traditionshersteller weiterzuführen. Mit erheblichen Eigenmitteln, dem Hinterlegen persönlicher Sicherheiten und einer Bank, die den Management-Buy-Outs des insolventen Unternehmens finanzierte, übernahmen sie Maas+Roos. Die Rettung war geglückt, aber die eigentliche Arbeit im Rahmen der strategischen Neuausrichtung begann damit erst. Die neuen Eigentümer standen mit ihren noch verbleibenden rund 130 Mitarbeitern vor der Aufgabe, die laufenden Geschäfte zu stabilisieren und gleichzeitig neues Wachstum zu ermöglichen. Nach intensiver Planung wurde ein Konzept entwickelt, das sich auf zwei Säulen stützte: Zum einen auf die Qualitätsführerschaft im Luxussegment, zum anderen auf die Expertise im Bereich Großanlagen und Großprojekte.

  • Qualitätsführerschaft im Luxussegment: Der Fokus auf hochwertige, maßgeschneiderte und langlebige Lichtwerbeanlagen soll insbesondere exklusive Kunden wie Rolex, Porsche und andere Luxusmarken ansprechen, die Wert auf deutsche Handwerkskunst und sehr feine Schriftzüge legen. Die Positionierung im Luxussegment sollte es Maas+Roos außerdem ermöglichen, höherpreisige Aufträge zu bearbeiten und sich so dem Preisdruck durch günstigere Anbieter aus China und Osteuropa in anderen Segmenten stückweise zu entziehen.
  • Expertise im Bereich Großanlagen und Großprojekte: Gleichzeitig wollten die Geschäftsführer das Portfolio des Unternehmens diversifizieren. Ziel war es, sich vom Nischenfokus – etwa auf das hochwertige LP-Flex-Produkt – hin zu einer stärkeren Marktpräsenz in Großprojekten zu entwickeln. Die Gelegenheit war günstig: IKEA, zu diesem Zeitpunkt bereits Partner von Maas+Roos, benötigt für seine Niederlassungen komplexe und großflächige Lichtwerbeanlagen. Maas+Roos entschloss sich deshalb, seine Kapazitäten im Bereich der Großanlagen weiter ausbauen, um mittelfristig zum Hauptlieferanten von großformatigen Lichtwerbeanlagen für IKEA und vergleichbare Kunden zu werden. Daneben überarbeitete Maas + Roos für diese Kunden auch deren Fassaden und erweiterte ganze Gebäudeteile.

Ein neuer Wachstums- und Transformationspartner: BayBG

Im Jahr 2020 holte Maas+Roos die BayBG an Bord. Die BayBG Beteiligungsgesellschaft investiert seit mehr als 50 Jahren bis zu zehn Millionen Euro in mittelständischen Unternehmen in Bayern. Gerade im Bereich Wachstumsfinanzierung, Turnaround-Situationen und Unternehmensnachfolgen verfügt die BayBG deshalb über einen umfassenden Erfahrungsschatz. Der Kontakt kam sowohl über die Kanzlei von Maas+Roos zustande, als auch über eine der Hausbanken. Schnell war klar, dass eine Partnerschaft mit der BayBG dem Unternehmen verschiedene Vorteile bietet, die andere Finanzierungsmechanismen in dieser Situation nicht leisten konnten, denn:

  1. Die Möglichkeiten bei den Banken waren ausgeschöpft. Zudem hätten klassische Kredite in dieser dynamischen Phase des Unternehmens für Maas+Roos zu viele Restriktionen bedeutet. In solchen Situationen können institutionelle Eigenkapitalinvestoren eine wertvolle Alternative sein. Die Beteiligung der BayBG bot für Maas+Roos neben Kapital auch wertvolle Beratung zur strategischen Umsetzung ihrer Transformations- und Wachstumspläne und Zugang zum weitläufigen Netzwerk der BayBG – was sich als bedeutende Hilfestellung für die zukünftige Maas+Roos herausstellte, um ihre Vorhaben zu realisieren.
  2. Die unternehmerische Erfahrung der BayBG aus über 4.000 finanzierten Unternehmen in verschiedensten Phasen und Situationen kam Maas+Roos von Tag eins der Zusammenarbeit zugute. Das Know-How und Netzwerk der BayBG ermöglichten es dem Unternehmen, internationale Märkte zu erschließen und seine operative Effizienz zu steigern. Die Investition in Maas+Roos erfolgte dabei als flexible Minderheitsbeteiligung, also ohne Kontrolle über die Unternehmensführung, um dem Management größtmögliche Autonomie für die Umsetzung seiner Pläne und künftige Entscheidungen zu lassen.
  3. Die im Zuge der Wachstumsfinanzierung von der BayBG durchgeführte ‚Due Diligence‘, also eine fundamentale Prüfung der Geschäftssituation und -zahlen, wirkte nach außen als Gütesiegel und Multiplikator – ein Qualitätsmerkmal, das Maas+Roos in den darauffolgenden Jahren dabei unterstützte, weitere Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen.

Kickstart zum neuen alten Branchenführer

Die Partnerschaft mit der BayBG ermöglichte Maas+Roos genau die Flexibilität und Unterstützung, die sie in den darauffolgenden Monaten brauchte. Und die strategische Neuausrichtung war erfolgreich: Die gestärkte Eigenkapitalbasis ermöglichte es Maas+Roos Innovationen in der Produktion anzustoßen und neue Technologien zu implementieren, wodurch Effizienz und Qualität langfristig gesteigert wurden. Zudem investieren die Geschäftsführer in die internationale Expansion: Maas + Roos stärkte in den Folgejahren seine Präsenz in den USA und Asien und positionierte sich verstärkt als globaler Anbieter. Beide Entwicklungen führten dazu, dass Maas+Roos heute mit über 20 Mio. seinen Umsatz binnen vier Jahren beinahe verdoppeln konnte und mehr als 50 neue Arbeitsplätze schuf.

Aktuell reicht das Produktportfolio des mittelfränkischen Betriebs von klassischen Werbeanlagen wie Pylonen, Spanntuchtransparenten, Fassaden- und Dachwerbeanlagen und Leuchttransparenten über aufmerksamkeitsstarke, individuell konzipierte und tonnenschwere Werbetürme und Großanlagen bis hin zu internationalen Logistiklösungen, um diese in alle Ecken der Welt zu transportieren. Daneben gibt es im Refurbishmentbereich Großprojekte, wie ein kompletter Umbau eines Einkaufscenters in Wiesbaden.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

„Maas+Roos‘ Geschichte ist die eines typischen Hidden Champions im Mittelstand. Trotz eines soliden Geschäftsmodells geriet das Unternehmen durch unvorhergesehen Ereignisse und zu langem Festhalten an „Altbewährtem“ in Schieflage. Die Entscheidung der neuen Eigentümer, unmittelbar nach dem Neustart über eine Eigenkapitalfinanzierung in Innovation, Wachstum und Resilienz zu investieren, hat sich als richtig herausgestellt“, sagt Ruth Diringer, Senior Investment Managerin bei der BayBG, die bis heute die Partnerschaft mit Maas+Roos betreut. „Wir haben uns damals sehr eng mit den Geschäftsführern ausgetauscht und über verschiedene strategische Perspektiven beraten. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit und der erkennbare Wille der Beiden, die strategische Neuausrichtung zum Erfolg zu führen, haben uns damals wie heute überzeugt, in Maas+Roos zu investieren.“

Wachstum weiterhin im Blick

‚Auch weiterhin‘ ist ganz wörtlich gemeint: Erst kürzlich hat die BayBG ihre Beteiligung an Maas+Roos auf Initiative der beiden Geschäftsführer aufgestockt. Denn von der Grün und Gemählich wollen noch weiter wachsen. Insbesondere das Refurbishment-Geschäft birgt noch großes Potenzial: globale Unternehmen wie IKEA legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit, auch im Bereich Werbung. Die Idee: Bestehende Lichtwerbeanlagen und Fassaden überarbeiten und restaurieren, anstatt sie komplett neu zu bauen.

„Refurbishment ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Dieser Markt nimmt im Bereich der Leuchtwerbemittel gerade an Fahrt auf “, sagt Gemählich. „Trotzdem braucht jede Expansion zunächst eine Investition. Wie stehen heute finanziell erheblich besser da als zum Beginn der Restrukturierung und sind von der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtlage weniger betroffen als andere Branchen. Trotzdem ist die Eigenkapitalfinanzierung für solche Wachstumsvorhaben sinnvoll und der gegenseitige Austausch auf Augenhöhe mit der BayBG für uns sehr wertvoll. Wir freuen uns deshalb, auch in Zukunft gemeinsam Zeichen im Markt für Leuchtwerbemittel zu setzen.“

MAAS+ROOS SIGNAGE

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Branche:

Lichtwerbung und Beschilderung

Standort:

Hilpoltstein

Gründung:

1959

Beteiligungsanlass:

Kapazitätserweiterung

Mitarbeiter:

170

Beteiligungsbeginn:

2022