Besser als alle Nasen

MIT DER SICRIT-TECHNOLOGIE IST PLASMION EINE ECHTE SPRUNGINNOVATION GELUNGEN. SICRIT ERMÖGLICHT VÖLLIG NEUARTIGE ANWENDUNGEN IM BEREICH CHEMISCHE ANALYTIK SOWIE INDUSTRIELLE QUALITÄTSKONTROLLE UND PROZESSSTEUERUNG, DIE BIS DATO TECHNISCH NICHT REALISIERBAR WAREN.

Digital Chemistry
2016
2019
Venture Capital / Startup

Der einzige „chemoselektive“ Sinn des Menschen ist der Geruchssinn. Durch diesen Sinn sind wir in der Lage, Gerüche, Aromen und gefährliche Stoffe, wie z. B. Schwefelwasserstoff, wahrzunehmen. Leider ist dieser Sinn beim Menschen im Vergleich zu Tieren unterentwickelt. Auch aus technologischer Sicht gibt es noch keine empfindliche und selektive „elektronische Nase“. Hier kommt das Startup Plasmion ins Spiel, welches mit seiner patentierten SICRIT-Technologie, die auf der Massenspektrometrie basiert, einen hoch sensiblen Geruchssensor entwickelte.

Besser als alle Nasen

Im Jahr 2016 gründeten die beiden Brüder Jan und Thomas Wolf die Plasmion GmbH mit Sitz in Augsburg. Die Produktidee ist aus den Forschungsarbeiten von Gründer Dr. Jan-Christoph Wolf an der ETH Zürich entstanden. Im Rahmen seiner Forschung hatte er eine neuartige Ionisierungstechnologie für die Massenspektrometrie entwickelt, die es ermöglicht, jedes handelsübliche Massenspektrometer in einen Echtzeit-fähigen „Geruchs“-Sensor im Sinne einer „elektronische Nase“ zu verwandeln. Der Sensor ermöglicht es, Gerüche, bzw. genauer gesagt VOCs (Volatile Organic Compounds), in der Umgebungsluft zu analysieren. Hält man eine Kaffeebohne vor das Messgerät, so kann man innerhalb eines Sekundenbruchteils nicht nur alle 300 Aromastoffe gleichzeitig darstellen, sondern auch feststellen, wieviel von jedem dieser Stoffe darin enthalten sind. Damit vereinfacht und verbessert der Sensor die klassische chemische Analyse in der Laborumgebung drastisch und revolutioniert den Labormarkt.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Die Technologie ist in der Lage, das Leistungsspektrum eines analytischen Labors in einem automatisierten Messsystem für die Industrie bereitzustellen. Erstmals sind nun verschiedenste Anwendungen auch außerhalb eines Labors möglich und bieten für viele Unternehmen vielfältigste Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Geruchs- und Qualitätskontrolle in der Lebensmittelindustrie oder bei der Prozesssteuerung der Produktion von Industriegasen. Darüber hinaus sind auch neuartige sicherheitstechnische Anwendungen im Rahmen der Drogen- oder Sprengstoffkontrolle möglich. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Diagnose von Krankheiten durch Analyse der Atemluft. Aktuell setzen bereits zahlreiche Analyselabors, zum Beispiel in der Medizin-, Pharma- oder Umweltforschung, die „Plasmion-Sensor“ ein. „Natürlich haben wir noch nicht für jedes denkbare Anwendungsszenario ein fertiges Gerät. Diese werden aber ausgehend von unseren Basisgeräten zusammen mit und für den Kunden entwickelt und gebaut, um den Kunden die bestmögliche und preiswerteste Lösung für ihre Anwendung bieten zu können“, erklärt Jan Wolf.

Gemeinsam mit ihrem Team verfolgen Jan und Thomas Wolf unermüdlich das Ziel, die neue Technologie und ihre Möglichkeiten in die Praxis umzusetzen. Plasmion wurde bereits mit mehreren renommierten Preisen, wie dem Achema-Gründerpreis und dem Innovationspreis des Handelsblatts und der Goethe-Universität Frankfurt, ausgezeichnet.